Falco: So wird sein letztes Video

 

Jeanny 3 

Falco: So wird sein letztes Video

 

 

Am neuen Falco-Song The Spirit Never Dies scheiden sich die Geister. Caroline Perron spielt im Video.

Ein absolutes Juwel“ (Rudi Dolezal), „Für Jeanny 3 zu wenig“ (Amadeus-Erfinder Mario Rossori) oder „Ein Top-Hit“ (Antenne Wien-Chef Alex Nausner). Am brandneuen Falco-Song The Spirit Never Dies scheiden sich die Geister. Nun läuft das 1987 aufgenommene und 22 Jahre lang verschollene Finale zum Kulthit Jeanny in Radio auf Dauerrotation. Chart-Insider wähnen den besten „neuen“ Falco-Song seit Out Of The Dark (1998) bereits als kommenden Nummer-eins-Hit!

Videodreh auf „Jeanny“-Spuren Unterstützung erhält das ungewöhnlich poppige, 4:56-Minuten-Werk mit Songzeilen wie „Zeichen sehen, Zeit verstehen, über alle Grenzen gehen“ nun durch ein sensationelles Video: Falco-Leibregisseur und Freund Rudi Dolezal lässt dabei Hans Hölzel in bislang unveröffentlichten Video-Sequenzen aus Kulthits wie Sound Of Music, Amadeus oder Emotional wiederauferstehen. Dazu übernimmt Falcos letzte Freundin Caroline Perron (35) die Hauptrolle. „Ich will, dass mein Hans in guter Erinnerung bleibt. Dieses Video mit seiner düsteren Story würde ihm sehr gefallen!“ Gedreht wurde, wie schon 1985 beim Jeanny-Original, auf den Spuren von Der dritte Mann, in der Kanalisation unter dem Wiener Karlsplatz. ÖSTERREICH war am Wochenende beim 13-stündigen Dreh live dabei:

Das Video
Falco lebt! „Meet me at 9 p.m.“ – am Anfang kommt Falcos SMS, dann taucht Perron alias Jeanny, die in einem Sportwagen durch Wien braust, in der Kanalisation unter. Von einem Unbekannten (Falco?) verfolgt, stößt sie immer weiter in die Unterwelt vor. Vorbei an einem Falco-Schrein, bei dem sie auch ein gemeinsames Foto entdeckt. Liebevoll streichelt sie über dieses Erinnerungs-Stück. Doch der Verfolger kommt immer näher. Durch ein Labyrinth aus Gängen und Stiegen stolpert Jeanny dann bis zum Wien-Fluss hinab. Plötzlich ist Falco überall! In überdimensionalen Projektionen singt er den neuen Kulthit und Jeanny tanzt dazu am Feuer. Am Schluss fahren sie gemeinsam in die Nacht. Und sie zwinkert ihrem Falco ein letzes „Du Schuft“ zu.

Emotionen
Bei Temperaturen an der Gefriergrenze gibt Perron, die nur in knapper Leder-Korsage („Falcos Lieblingsoutfit“) auftritt, alles. Wieder und wieder singt sie den Refrain „The Spirit Never Dies – We Last Forever“. Elf Jahre nach Falcos Tod kommen bei ihr in den Katakomben unter Wien die Emotionen hoch. „Als ich ihn als Projektion wiedersah, fiel mir sein erster Besuch bei meinen Eltern ein. Und dass er, der sonst nur in 5-Sterne-Hotels logierte, darauf bestand auf einer Luftmatratze neben mir einzuschlafen.“ Gemeinsam mit Kultregisseur Dolezal kreierte Perron in 13 Stunden ein epochales Vermächtnis: So lebendig war Falco noch in keinem seiner posthumen Videos!

Alle Tränen sind vergossen

Sie war seine letzte große Liebe: Die Frau, die er in typischer Falco-Manier als „Perspektive“ bezeichnete, die er heiraten und mit der er eine Familie gründen wollte. 11 Jahre nach Falcos Tod spielt Caroline Perron (35) im letzte Video mit.

ÖSTERREICH: Wie schwierig ist es, Falco wieder zu hören und zu sehen?

Caroline Perron: Ich denke nicht mit Trauer, sondern nur mit Freude an ihn. Alle Tränen für Hans habe ich bereits 1998 und 199 vergossen. Jetzt spüre ich nur mehr unendliche Liebe für ihn!

ÖSTERREICH: Wann haben Sie „The Spirit Never Dies“ zum ersten Mal gehört? Damals schon?

Perron: Ich habe mit Hans zwar ständig über Musik diskutiert und auch mit ihm musiziert, doch das kannte ich nicht. Ich habe The Spirit Never Dies im August zum ersten Mal gehört und wusste: „Das wird ein Hit!“ Ein typischer Falco-Klassiker.

ÖSTERREICH: Ein Nummer-eins-Hit?

Perron: Das hätte er sich wieder verdient. Er war ein Musik-Genie. Oft leider ein verkanntes.

ÖSTERREICH: War sein Tod ein Unfall oder doch Selbstmord?

Perron: Er hat immer bekundet, dass er nie vor seiner Mutter sterben will, weil er ihr diesen Kummer nicht antun kann. Aber ich weiß nicht, ob es nicht doch Selbstmord war. Aber selbst wenn – was würde das ändern?

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