Das war Falco

Das war Falco

 

  • Am 19. Februar wäre Österreichs einziger Superstar 50 geworden
  • Sein engster Freund Hans Reinisch spricht über sein Leben mit Falco – und schildert, wie er ihn sterben sah.
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    Wie Falco jetzt wieder zum Megaseller wird, wer kassiert – und warum der Streit um sein Erbe zu eskalieren droht.

    "Mit 28 war ich ganz oben – und gleichzeitig am Ende. Ich hatte alles erreicht, was ich mir jemals vorgestellt habe: Mit „Amadeus“ drei Wochen lang Nummer 1 der amerikanischen Hitparade, insgesamt drei US-Top-Ten-Hits, zweistellige Millionenbeträge am Konto, die Welt kniete vor mir. Aber was sollte die Zukunft bringen? Alles konnte nur mehr eine Wiederholung sein – und die Ratten aus ihren Löchern holen, die sehnsüchtig auf meinen Absturz warteten. Heute bin ich 36..."

    Während selbst ernannte Falco-Kenner den nahenden Fünfziger am 19. Februar nützen, um das Psychogramm des Falken zu erklären, hatte er es längst selbst gezeichnet: Den einleitenden Text hat er 1993 persönlich für NEWS verfasst. Eine ernüchternde Lebensbilanz, gezogen in einem Alter, wo andere noch ehrgeizige Zukunftspläne schmieden.
    Sein Leben – abgehackt und fahrig wie ein Rap. Einmal hoch, einmal tief, einmal g’spritzt, dann wieder klar.

    Vor neun Jahren ließ Hans Hölzel aus Wien-Margareten in der Karibik sein Leben. Auf einer staubigen Landstraße, von einem Reisebus aus dem Jetzt gerammt. „Wenn ich schon einmal zu früh sterben sollte, dann wie James Dean – auf einer Kreuzung, im Porsche. Zack, aus“, sagte Falco bereits 1982, zu einem Zeitpunkt, als seine Karriere mit dem „Kommissar“ gerade erst richtig abhob, in einem Interview mit dem ebenfalls viel zu früh verstorbenen NEWS-Journalisten Peter Leopold. Es wurde kein Porsche, sondern ein Pajero. „Der Hans hat immer schon vom Tod geredet, er hatte etwas Exzessives und Selbstzerstörerisches“, sagt Falcos Entdecker Markus Spiegel.
    Für wie anstrengend muss Österreichs einziger Weltstar (65 Millionen verkaufte Tonträger) sein Sein empfunden haben, dass er in schwachen Stunden immer wieder die Ruhe des Todes herbeisehnte? Wie sehr muss es ihn geschmerzt und geprägt haben, von klein auf permanent Abschied nehmen zu müssen? Seine beiden Geschwister verlor Hans, der Drilling, bereits bei der Geburt. Den Vater, der die Familie verließ, verlor er mit neun. Isabella, die Frau, die er geheiratet hatte, verlor er zehn Monate nach der Hochzeit. Seine Tochter Katharina-Bianca verlor er nach sieben Jahren – nach einem Vaterschaftstest. Nur einen Abschied schaffte er nie. Den von Koks, Valium und Johnny Walker. Denn der schaffte ihn.

    Mit Blaulicht nach Kalksburg. Sein langjähriger Freund Hans Reinisch: „Ich habe ihn durch die Hölle von drei Entzügen begleitet, oft musste er mit Blaulicht von der Kur in Bad Tatzmannsdorf nach Kalksburg eingeliefert werden.“
    Auch die Schulterklopfer der Achtzigerjahre hatten bereits vor Falcos dramatischem Abgang, als er finanziell bedrohlich im Sinkflug war, leise servus gesagt – und treten erst jetzt wieder als Universalexperten in Erscheinung. U4-Türsteher-Legende Conny de Beauclaire: „Eines Tages stand Falco ganz alleine an der Bar, keiner beachtete ihn. Da trat Ronnie Seunig auf ihn zu und sagte: ,Heast Oida, i steh’ so auf dei Musik – warum machst’ nix mehr. I’ helf’ da.‘“

    Und Falco brauchte Hilfe. Brauchte Geld, viel Geld: Immerhin hatte er mit unnachahmlicher Bravour aus 7,5 Millionen Euro Vermögen ein Minus von gut fünf Millionen gemacht: Fehlspekulationen mit Aktien, eine Scheidung und fürstlicher Unterhalt (20.000 pro Monat), mondäner Lifestyle mit einem Penthouse in Hietzing und einer Jugendstilvilla in Gars am Kamp, Luxusuhren. „In unseren fünf gemeinsamen Jahren brachte er locker eine Million Euro einfach so durch, 15.000 Euro im Monat waren schnell einmal weg“, erinnert sich Langzeitgeliebte Sylvia Wagner.

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    7.2.2007 17:40