Krieg um Falcos Erbe - der Gegenschlag

 

Seunig wehrt sich

Krieg um Falcos Erbe - der Gegenschlag

 

 

Wien, 25. August 2009 Im Streit um Falcos Millionen-Nachlass geht der attackierte Insider Ronald Seunig jetzt zum Gegenangriff über – und schießt selbst scharf. 

Im Krieg um das Millionenerbe von Hans Hölzel, alias Falco, krachen elf Jahre nach dem Tod des Weltstars wieder schwere Geschütze. Wie berichtet, zündete der Sachwalter von Falcos kranker Mutter Maria Hölzel (82) noch eine Bombe, bevor er aus seiner Funktion ausschied.

Denn in einem abschließenden Bericht an das Bezirksgericht Favoriten rückte Notar Wilfried Köhler Falcos einst besten Freund, Gönner und späteren Generalbevollmächtigten ins Schussfeld: Duty-Free-König Ronnie Seunig.

Abrechnung
Köhlers Vorwürfe: Bevor er selbst im Jahr 2005 für die nach Schlaganfällen nicht mehr geschäftsfähige Alleinerbin Maria Hölzel tätig wurde, habe Seunig 1,3 Millionen Euro aus dem Nachlass behoben – aber die Verwendung des Geldes bis heute nicht vollständig belegt. Zweitens: Die Falco Privatstiftung (Vorstand: Seunig), die für Mama Hölzel sorgen soll, sei dubios geführt. Im ÖSTERREICH-Gespräch schlägt Ronnie Seunig hart zurück.

ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur Attacke des Mannes, der vier Jahre Sachwalter von Falcos Mutter war?
RONNIE SEUNIG: Ich bin stinksauer, die Sache wird ein Nachspiel haben. Vorweg: Herr Köhler hat seine Funktion nicht aus Frust zurückgelegt, sondern wurde vom Gericht abberufen, weil er der armen Maria Hölzel durch ständige Prozesse völlig unnötige Kosten verursacht hat.

Gehen wir die Vorwürfe durch ?
Gern. Die Sache mit der angeblich verdächtigen Behebung von 1,3 Millionen Euro ist längst gerichtlich geklärt. Ich bin in erster und zweiter Instanz freigesprochen worden.

Wofür haben Sie das Geld verwendet?
Für die Rückzahlung eines Bankkredits, mit dem Falcos Villa in Gars am Kamp belastet war. Für die – zinsenfreie – Rückzahlung eines Privatdarlehens, das ich Hans gegeben hatte. Für die Begräbniskosten und den beträchtlichen Pflegeaufwand von Falcos Mama.

Für 118.739,76 Euro fehlen Belege.
Das ist richtig, aber wir sprechen jetzt nur noch von sieben Prozent der ursprünglich behaupteten Summe. Und auch die kann ich erklären. Sagen wir so: Nicht von jeder Pflegerin und jedem Handwerker in der Villa hat es eine Rechnung gegeben.

Warum wollen Sie den Rechnungslegungsprozess nur in Tschechien führen?
Den Prozess führe ich überall. Aber Tschechien ist mein Wohnsitz und Steuersitz. Glauben Sie, ich verlege den wegen Herrn Köhler nach Österreich – und habe dann das Finanzamt am Hals?

Wieso stiegen die Einnahmen exorbitant, seit sich Sachwalter Köhler um die Falco Privatstiftung kümmerte?
Auch das ist Unsinn. Die Steigerung hat mit Falcos 50. Geburtstag und 10. Todestag zu tun. Und um den Falco-Film und die Falco-DVD habe ich mich gekümmert. Nebenbei habe ich noch nie einen Cent verrechnet. Die Honorare des Sachwalters indes sind sechsstellig.

Warum greift er Sie an?
Das müssen Sie Psychologen fragen. Und vielleicht auch gleich, wieso er als Sachwalter von Falcos Mutter die Stiftung auflösen möchte, die das Wohl von Falcos Mutter sichert.

Und nach Maria Hölzels Ableben?
Dann unterstützt die Stiftung talentierte junge Künstler ohne Geld – die Falcos von morgen